Rapsblüte mit bitterer Duftnote

Jetzt blüht der Raps wieder gelb und duftend als Vorbote des Sommers. Deutschland gehört zu den weltweit führenden Rapsproduzenten. Auf 1,4 Mio. ha Ackerfläche werden im Spätsommer um die 5 Mio. Tonnen Rapssaat geerntet werden. Das sind 10 Prozent der Weltproduktion. Die schwarzen Saatkörner, die im Juli heranreifen, enthalten mehr als 40 Prozent hochwertiges Rapsöl. Kalt gepresst in dezentralen Ölmühlen oder großtechnisch hergestellt, wird es als wertvolles Speiseöl oder als reiner Pflanzenölkraftstoff genutzt.

Rapsblüte 2008

Genau vor einem Jahr zur Rapsblüte habe ich für die Zeitschrift „Sonne Wind & Wärme“ in einer Reportage über eine neu entstandene dezentrale Ölmühle im Muldental berichtet. Das dort gewonnene Rapsöl landete im Tank der LKW und Traktoren aus dem Umkreis. Dafür hatten die Speditionen die Motoren auf reinen Pflanzenölbetrieb umgerüstet. Das Nebenprodukt Rapskuchen nutzten die umliegenden Landwirte als hochwertiges Tierfutter. Diese Jahr hat die Rapsblüte einen bitteres Aroma. Seit 2008 ist die Ölmühle aus meiner Reportage geschlossen. Dem Betreiber geht es wie vielen anderen Rapsölmüllern, die Dank der Steuerpolitik der Bundesregierung ihre Mühlen nicht mehr wirtschaftlich betreiben können. Ein weitere Grund ist die aktuell in die Kritik geratene Biokraftstoffnutzung. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) informiert jetzt in einer Pressemappe ausführlich über die nachhaltige Nutzung von einheimischen Rapsöl.